von waldi » So 12. Mär 2017, 19:58
Beitrag von philistion Do 29. Jul 2010, 00:15
Götter streiten um Attika (nach Plutarch)
Nach der Seeschlacht bei Salamis (480 v. Chr.) wollte Themistokles Athen als Seemacht ausbauen, womit er sich über die alte Tradition Attikas hinwegsetzte.
Themistokles unternahm es, den Piräus auszubauen, weil er darauf bedacht war, dass die Athener die Macht über das Meer erwürben. Indem er dies tat, ahmte er nicht die alten Tyrannen nach: Jene unternahmen es nämlich, die Bürger daran zu gewöhnen, als Bauern zu leben und sie gebrauchten dazu folgenden Mythos: Als Kekrops Konig von Attika war, stritten Poseidon und Athene um das Land. Poseidon schlug [oder πλήξας doch vorzeitig übersetzen?] nun zwar mit dem Dreizack in die Akropolis, wobei er einen Brunnen mit Meerwasser schuf, Athene aber pflanzte einen Olivenbaum. Nachdem Kekrops bezeugt hatte, dass die Göttin als erste den Olivenbaum gepflanzt hatte, erkannten es die Götter für Recht, dass sie gesiegt habe. Das Land wurde nach ihr "Athen" benannt.
Version: 2
Grammatik: Kontrakta
Beitrag von Gerontos Fr 30. Jul 2010, 12:35
Hallo philistion!
Zeile 4: „ἐχρήσαντο“ leite ich in diesem Kontext ab von „χρήσομαι“ m.Dat. (Lektion 72) = „gebrauchen, verwenden“, das Partizip „πραγματευόμενοι“ ordne ich bei. „Jene unternahmen es nämlich, die Bürger daran zu gewöhnen, als Bauern zu leben und sie gebrauchten dazu folgenden Mythos:..“.
Zeile 5: eigentlich nur „um das Land“.
Zeile 6: „πλήξας“ ist als Part.Aorist gegenüber dem finiten Verb „ἐποίησαν“ eigentlich vorzeitig zu übersetzen. Aber wie ich aus zu vorigen Texten gemachten Kommentaren von (Forumsmitglied) Sokrates entnehme, gilt diese Regel nicht immer, sondern ist im jeweiligen Kontext auch unter dem Gesichtspunkt des Aspektes zu sehen. Für mich ein ganz schwieriges Thema!
Zeile 7/8: „ὅτι ἡ θεα... ἐφυτευσεν“ beziehe ich direkt auf das vorhergehende „ματυρήσαντος“, also „Nachdem Kekrops bezeugt hatte, dass die Göttin als erste ... gepflanzt hatte, erkannten es die Götter für Recht, dass sie gesiegt habe“.
77 E
1. Weil die Christen glaubten, dass es nur einen Gott gäbe, kümmerten sie sich nicht darum, den Kaiser (als einen solchen) zu verehren.
2. Deswegen bestraften einige der tyrannischen Herrscher der Römer sie mit dem Tod.
3. Johannes nun sagte: „Ich werde die Gemeinden, die sich in Not befinden, wieder ermutigen, indem ich etwas über das neue Jerusalem schreibe.
4. Die Christen werden alle Widersacher besiegen, wenn sie untereinander nicht streiten und nach der Wahrheit streben“
Frage zu Satz 3: Kann „Ἰερουσαλήμ“ auch Genitiv sein?
77V Auch Götter streiten
1.Homer sagt in der Ilias, dass die Götter im Zorn sich auch untereinander streiten. 2.Weil die einen nun die Troer, die anderen aber die Griechen bestärkten, bekämpften sie sich untereinander mit Waffengewalt, wobei Zeus dem nicht entgegenstand. 3. Als Aphrodite ihren Sohn Aeneas vor den Feinden rettete, hielt es Diomedes für richtig, diese Göttin, die sich durch ihre Schönheit von allen anderen abhob, verfolgen zu müssen. 4. Diese floh zum Vater der Götter und Menschen, wobei sie viele Tränen vergoss.
Grüße von Gerontos
Beitrag von Medicus domesticus Mo 2. Aug 2010, 20:37
Gerontos hat geschrieben:
Frage zu Satz 3: Kann „Ἰερουσαλήμ“ auch Genitiv sein?
Prinzipiell hier ja (περì τῆς καινῆς...). Ἡ Ἰερουσαλήμ ist halt nur indeklinabel. (siehe Gemoll)
@Philistion:
Ich würde es so lassen. Außerdem klingt "nachdem" hier umständlich. Bei einer in dem Sinne der Spannung nach zeitlichen Abfolge kann man das Aorist-Partizip ruhig auch mal gleichzeitig lassen.
Gruß, Medicus
Φύσις κρύπτεσθαι φιλεῖ.