Odinus Thorus hat geschrieben:Es kann nicht sein, was nicht sein darf - die auf die Jungfrauengeburt
Es hat noch nie eine biologische Jungfrauengeburt gegeben. Das ist naturgesetzlich unmöglich.
Die Naturgesetze gelten im gesamten Kosmos.
Odinus Thorus hat geschrieben: Der Evangelist brauchte noch Wunder!
Ja, weil er
a) noch glaubte, es sei notwendig (obwohl es aus heutiger Sicht völlig irrelevant ist)
b) er ein literarisches Stilmittel aufgriff, um die Bedeutung einer Person hervorzuheben
c) er wohl nicht zuende gedacht hatte, dass das eigentliche Wunder in der
besonderen Liebesfähigkeit und Wesenart Jesu bestand
d) nicht wusste, dass alle Wunder psychologisch erklärbar sind (Lösung von Blockaden, Befreien von Ängsten, Erfahrung von bedingungsloser Akzeptation u.ä.)
Odinus Thorus hat geschrieben: wenn der Gedanke einer Jungfrauengeburt neu ist, dann ist er auch wahr,
Wieso das denn?
Die Jungfrauengeburt kommt nur in einem Evangelium vor im Rahmen einer völlig unhistorischen Legende.
Vom historischem Josef wissen wir nichts, von Maria ebenso fast nichts, Paulus interessiert sie gar nicht, wie der Exeget Franz Mußner in einer Vorlesung 1983 einmal sagte.
Die Bedeutung von Maria kann nur darin bestehen, dass sie eine sehr liebevolle Mutter war, die
mit viel Zeit, Zärtlichkeit und Zuwendung (Proexistenz) aus ihrem Sohn einen selbst-und liebesbewussten,
und extrem liebesfähigen Menschengemacht hat, der für sein Liebeskonzept mit seinem Leben bezahlt hat.
Die ganze schwülstige, aufgeblasene, fast theatralische Mariologie verstellt den Blick auf ihre wesentliche
Rolle, die einer bedingunglos und in höchsten liebender Mutter, deren Liebe ihr Sohn noch einmal
getoppt hat mit einem bedingungslos liebenden, philanthopischen, absolut biophilen Gott,
dessen Biophilie nicht zuletzt in der Auferweckung seines Sohnes und damit der Zukunft von Leben in welcher Form auch immer sich bestätigt hat.
Er muss von der Geburtan gespürt haben, was Liebe ist und wie man sie effektiv praktiziert und
so Menschen hilft und für sich gewinnt.
Sie hat ihn wohl v.a. angstfrei erzogen ("Angst essen Seele auf") und ihm eine gesunde seelische Entwicklung ermöglicht.
Später hat er dann durch intensive Menschenbeobachtung seine weiteren Erkenntnisse und Überzeugungen gewonnen und vertieft,bevor er im Alter von etwa 30 Jahre auftrat um für dieses Konzept = seinen Gott zu werben und es Heilsmodell zu implementieren gegen alle Widerstände des religiösen Systems
Der "Wunderheiler Jesus" war primär ein guter Psychologe, der wusste, wonach des Menschen Herz verlangt.
John Lennon, der vor ziemlich genau 43 Jahren umgebracht wurde, sagte einmal:
„Ich glaube an Gott, aber nicht als ein Ding, nicht als einen alten Mann im Himmel. Ich glaube, das was Menschen Gott nennen, ist etwas in uns allen. Ich glaube, dass das was Jesus und Mohammed und Buddha und der ganze Rest gesagt haben, wahr ist. Es wurde nur durch die Übersetzungen verfälscht.“
Was soll dieser Gott in uns anderes sein als unsre Fähigkeit zu lieben und biophil zu handeln.
Franz Alt haut mit seinem neuen Buch in dieselbe Kerbe:
Die außergewöhnlichste Liebe aller Zeiten: Die wahre Geschichte von Jesus, Maria Magdalena und Judas
(2021)
Ein Buch, gegen das viele Fachtheologen Vorbehalte haben, auch deswegen, weil es sie selbst infrage stellt. Ihnen mangelt es in ihrer Wissenschaftlichkeit an ganz einfachen Überlegungen und der Fantasie,
wie Jesus in seiner Art auf Menschen gewirkt haben muss.
Mit seiner Dogmatisierung nahm dann die Katastrophe ihren Lauf bis hin zur Pervertierung seiner gewaltfreien Frohbotschaft von einem Gott, vor dem niemand Angst haben muss, wenn er ihm vertraut.
Die Dogmatik hat das Menschliche in Jesus unterdrückt zu(un?)gunsten des Göttlichen,obwohl sie
sein simultanes volle Gott- und Menschsein theoretisch plakatiert, praktisch aber verkürzt.
Warum soll Jesus keine Liebesbeziehung zu einer Frau gehabt haben (vgl. Die letzte Versuchung, 1988).
Warum darf der Gläubige das Humanum in Jesus nicht zuende denken, wenn zugleich gesagt wird,
dass unsere Erlösung gerade in der Menschwerdung als Identikation des Schöpfers mit seinem Geschöpf besteht und nicht in einem abstrusen Sühneopfertod um einen strafsüchtigen Gott zu befriedigen
(Amseln von Canterbury u.a.)?
Das ganze Theater um Jungfrauengeburt, Wunder, grausame Sühneerlösung hat nicht das Geringste
mit der Grundbotschaft des NT zu tun, dass Gott alle Menschen qua Existenz liebt, keine Unterschiede
macht nach Herkunft, Religion etc., frei von Rach-und Strafsucht ist, die Freiheit des Menschen in
keinerlei Hinsicht einschränkt und und und, sondern dessen freie Entscheidung für den Weg der Liebe
möchte als einzige Grundlage für ein humanes Miteinander in gegenseitiger Achtung, in Würde und
maximaler Toleranz, die nur dort ihre Grenzen hat, wo gegen das Liebesgebot verstoßen wird und
Menschen wehgetan wird. Wie im Buddhismus gilt AHIMSA = NICHT-VERLETZEN und zwar für Mensch und Natur.