Prolegomeneon: Man kann sich an allem gewöhnen, nur nicht am Dativ!
Ist ja inzwischen bekannt, dieses Bon- oder besser Malmot. Heute ging ein junges, durchnittlich formoses, mindergesichtiges Mädchen an meinem Stand vorbei, mit einer Tasche behangen, auf welcher ebenjenes Hexagramm prangte.
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Nunja, Antifa-Devotionalien zur Exhibition eines Aussengewissens sind ja inzwischen hoch en vogue. Wir können jede Facette lesen und deuten, und uns gut und sicher fühlen, einen Menschen auf rechten - äh linken Wegen zu wissen. Ich habe bei der Entzifferung dieses Hexagrammes jedoch Schwierigkeiten. Die ersten drei Konsonanten deute ich als Repräsentanz, um nicht Realpräsenz zu sagen - also als Repräsentanz eines gemeinen und vulgären engl. Imperatives. Die drei letzten Konsonanten, naja, man weiss schon, was gemeint ist.
Mein Schwierigkeit besteht in Folgendem: Normalerweise bedeutet jenes tabuisierte, der Öffentlichkeit vorzuenthalten Tun, für jeden, der in den Genuss desselben gekommen ist, etwas unheimlich Gutes, was er mit niemandem teilen möchte, ein Abglanz der Heiligkeit des Lebens quasi, etwas, was Freude und Kraft schenkt, und dem Geheimnis des Lebens selbst zugehörig ist. Trotz aller Pornografie in Schrift und Bild gilt unwidersprochen weltweit der Konsens: Intimes ist sanktus!
Die Frage ist jetzt, da die letzten drei Buchstaben ja den Teufel selbst symbolisieren, warum ich dieses seltene und höchste Gut, dem Teufel an den Hals wünsche? Vielleicht bin ich zu alt, aber ich versteh nicht, wie sich ein Fluch dieses Bildes bemächtigen konnte. Und warum dies alles noch öffentlich?
Herr, wirf Hirn vom Himmel ... wie oben bemerkt, man kann sich an allem gewöhnen, nur nicht am Nichtverstehen ...