Aus dem Philosophie-Unterricht ist bei mir "nur" Descartes hängengeblieben: "Cogito ergo sum"
Immerhin, er ist ja der Gründervater der neuzeitlichen Philosophie, und der l. Spruch besagt gleich das Wesentliche, hier vollzieht sich nämlich die Wende zum Subjektivismus der nztl. Phil., das Sein, esse, kam bisher nur in der 3. Person vor: "Das Sein ist ...", und hier tritt es erstmals in der 1. Person auf: ich bin.
Der Subjektivismus führte zum d. Idealismus, den später Marx bekämpfte; bei Kant werden die aristotelischen Kategorien, die das objektive Sein ordnen sollten, zu subjektiven Werkzeugen des Geistes; Raum und Zeit gibt es also nur im Geist des Menschen.
Bei Kant spricht man von der "intentio obliqua", der umgekehrten Blickrichtung; man schaut nicht direkt auf das Seiende, sondern auf das Instrumentarium unseres Geistes, mit dem wir die Welt erfassen; also seither gibt es die "Erkenntnistheorie" als Sparte der Philosophie.
Auf unseren Zusammenhang bezogen: wenn wir über Zeit reden, müssen wir erst einmal auseinandersortieren, was objektiv und was subjektiv ist.