Lychnobius hat geschrieben:Folgt man Leumann (§ 282 D.1), finden sich nicht mehr als drei Fälle, in denen man von Diminutivbildung mit wirklichem Geschlechtswechsel sprechen kann: der Pflanzenname ranunculus (< rana) als Lehnübersetzung zu βατράχιον, ungula (< unguis) und das nur bei Festus erwähnte fabulum (< faba).
Curriculum, conventiculum u. a. sind lt. Leumann (§ 285.2) keine Diminutiva. Sie sind mit einem vorwiegend zur deverbalen Ableitung dienenden Suffix -culum/-cula gebildet, das formal dem Diminutivsuffix gleicht, aber einen anderen Ursprung hat und Werkzeug- oder Ortsbezeichnungen markiert.
Conventiculum soll hierbei (neben anderen) insofern einen Sonderfall darstellen, als das deverbale Derivationssuffix für eine denominale Bildung gebraucht wird.
Zu gustulum führt der Georges die Basis gustum (belegt bei Apicius und Porphyrius) an.
Sehr, sehr gut, danke!
Wie wäre es damit, conventiculum auch deverbal zu deuten? Auch hier wäre es natürlich eine (allerdings vllt kleinere) Ausnahme, und zwar eben insofern, als die Basis der Supinstamm wäre (anders als bei periculum etc.).
Mich würde auch sehr interessieren, mehr über die unterschiedlichen Ursprünge zu erfahren.