Zythophilus hat geschrieben:Da geht es noch um Segen,
Nach dessen Sinn der moderne Mensch fragt? Will er bloß ein gutes Gefühl haben? Sich das Wohlwollen
der Gottheit sichern? Oder nur wegen der Gleichberechtigung, wenn die Homo-Ehe schon legalisiert ist
und man sich nicht zurückgesetzt fühlen will?
Oder nur, weil es halt üblich ist? Oder nach dem Motto: Schaden kanns ja nicht?
Sind sich die Leute überhaupt bewusst, was sie da wollen?
Zythophilus hat geschrieben:Wenn ohnedies jeder den Segen erhält, will man ihn nicht mehr, wenn man ihn erst durch Einhaltung strengerer Kriterien erhält.
Die sexuelle Orientierung ist mMn ein sekundäres Kriterium. Wichtig ist, dass die Paare ein christliches =
menschliches Leben führen nach der Maßgabe der Gottesebenbildlichkeit jedes Menschen = Fähigheit und
Aufgefordertsein zum maximalen Lieben, Helfen, kurz zur Proexistenz für andere ohne Selbstaufgabe=
Verzicht auf Selbstliebe.
Christsein hat konkrete Inhalte, steht für eine Lebensform, die denkbar schlecht mit Nachfolge ausgedrückt wird. Wir sollen Jesus nicht bloß nachlaufen und ihm zuschauen, sondern so HANDELN wie er, seine Gesinnung annehmen = biophil leben in jeder Lebenssituation, was ein ungeheuerer Anspruch ist,
dem kein Mensch vollends gerecht werden kann unn auch nicht muss.
Die Kirche hat da einiges verkackt, wenn sie mit ihren ewigen Sexualmoralpredigten vom Eigentlichen ablenkt. Natürlich gelten auch Regeln in der Sexualität. Sie muss human gelebt werden, ohne im Geringsten zu verletzen oder den anderen zum Lustobjekt zu degradieren und zu missbrauchen.
Wie das geschieht, geht die Kirche nichts an. Das ist Sache der Betroffenen. Im Schlafzimmer hat sie nichts verloren, ebenso nichts bei der Familienplanung u.a.
Die Zeiten des kirchl. Hineinsregierens in alle Lebensbereiche sind vorbei, die Jahrhunderte lange
Bevormundung und Mitbestimmung sind vorbei. Das Eheleben geht den Ortspfarrer nichts an, außer er
wird um Rat gefragt, wenn Probleme auftreten.
Sexualität ist nach DAS THEMA schlechthin, sondern eines von vielen und nicht das wichtigste.
In Zentrum steht die caritas und vera humanitas, die auch für die Sexualität gilt.
Die Tatsache, dass es ekklesiogene Neurosen und religiös bedingte seelische Störungen gibt,
muss sehr ernst genommen werden.
Der Mensch als ein von Gott gewolltes sexuelles Wesen hat ein Recht auf sein sexuelles Glück ohne das
seine Lebensfreude leidet, beim einem mehr, beim anderen, der gut sublimieren kann, oder aus biologischen Gründen, weniger.
Erfüllte Sexualität ein hoher Wert. Keiner kann aus seiner sexuellen Haut heraus und hat ein Recht sich
darin wohlzufühlen - so oder so.
Die völlig unhistorische und wissenschaftlich unhaltbare Schöpfungsgeschichte kann heute nicht mehr
als Begründung für irgendwelche sexuellen Normen dienen, auch ein Paulus nicht, der von Veranlagung,
Folgen der Erziehung etc. keine Ahnung und wohl selber sexuelle Probleme hatte ("Stachel im Fleisch"),
ebenso wenig wie der so gehypte Augustinus, den manche schlicht für einen Sexualneurotiker halten,
der in die christl. Religion flüchtete nach langen Jahre bei den Manichäern und die Mutter seines Sohnes Adeodatus sitzen ließ und wohl auch gewaltig sublimiert hat bei vielen geistigen Ergüssen.
Es wäre interessant ein Psychogramm dieses großen Heiligen zu erstellen und welche Rolle dabei sein
Liebesleben spielt.
Nochmal zum Schluss: Im Christentum geht es um viel mehr als Sexualmoral.
Warum ist ein ehemaliger Radiomoderator, die in einer Beziehung lebte, der Bischof von Passau, Dr.Stefan Oster, Priester, Theologie-Professor und schießlich Bischof geworden, dessen Leermeister und Idol der
heraklitische Philosophie-Prof. Ferdinand Ulrich ist (Homo abyssus)?
Was hat den umgepolt?
Damit wären wir beim nächsten Thema: Was heißt eigentlich Berufung? Wer ruft da wie?
Zum Lieben sind wir alle berufen und um mehr geht es nicht bei der Abmilderung der evolutionsbedingten
Härten des menschlichen Lebens.
Sölle: Wir werden geboren um liebesfähig zu werden. Und helfende, verstehen wollende Toleranz gehört dazu. Nonne sumus Dei liberi omnes? Qui semper sumus maxime amantes et amare volentes.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Ulrichhttps://www.youtube.com/watch?v=9zeozVho8Qwhttps://www.facebook.com/bischofstefano ... 073845103/