hehe...Nero war wirklich nicht gerade der Erfolg seines Lebens
Aber meiner Meinung nach ist es nicht nur wichtig, sondern unausweichlich in der Politik Philosophie zu betreiben. Jeder Politiker muss dauernd Entscheidungen trefen und um dies tun zu können, muss er sich darüber klar werden, was er will und weche Mittel er für "gut" und welche für "schlecht" hält. Er muss zwischen sich widersprechenden Zielen wählen, über Krieg und Frieden entscheiden, das Strafmaß für Verbrechen festlegen, er bestimmt welche Verhörmethoden der Staat anwendet, um Informationen aus mehr oder weniger terroristischen Islamistenmoslems herauszubekommen, etc.
So bald er aber beginnt sich Gedanken über diese Dinge zu machen, philosophiert er. Es beginnt schon damit, dass man nicht sagen kann welche Verbrechen wie bestraft werden, ohne dass man sich über sein Menschenbild im klarem ist und wer sich mit diesem und ähnlichen Themen beschäftigt, ist für mich Philosoph; mag er nun Kant zitieren der auch nicht.Ich gebe jedoch gerne zu, dass ich hiermit eine sehr weite Defintion von Philosophie verwende - ich kann mir jedoch fast keine Frage vorstellen, die in der Politik wichtiger wäre als:
"Was können wir wissen? - Was sollen wir tun?"
In einer Demokratie vielleicht:
"Was können wir wissen? - Was sollen wir tun? - Kann ich damit noch einmal Bundeskanzler werden?"
Ana
NACHTRAG: Außerdem lassen sich sicherlich ähnlich schreckliche Beispiele für poltitische Systeme finden, die keinen philosophen als Berater hatten. Wenn man die Ungerechtigkeit, die Grausamkeit und die Dummheit vollständig aus der Politik heraushalten wollte, müsste man wohl die Menschen aus ihr heraushalten...und das wird schwierig