Hallo,
Aristoteles bezeichnet in kap. 3 des VI. Buches Nik. Eth. die Dinge, die dort behandelt werden ("ταῦτα δ᾽ ἐστὶ τέχνη ἐπιστήμη φρόνησις σοφία νοῦς") als ἕξεις. Unabhängig von den damit verbundenen Schwierigkeiten (bspw. Wird nicht insb. der νοῦς automatisch ohne ethische Wertung vom Menschen angewendet? Zählt nicht auch eine gewisse natürliche Veranlagung zu ἐπιστήμη/ wissenschaftlicher Präzision? Lösung: Man wendet immer wieder eine wissensch. Methodik an, die sich festfährt, parallel zu den ethischen Tugenden dann durch Gewöhnung der Hang da ist, sie im Leben anzuwenden und die Anwendung zu loben ist), wird der Begriff etwa von Aristoteles verwendet, um die moralische Bewertbarkeit dieser 5 genannten Dinge zu ermöglichen? ..Damit der Mensch also somit bewusst gut handelt und zu loben ist, weil er seine Vernunft um seiner selbst willen nutzt und das kontemplative Leben erfüllt? (Man vergleiche Buch 2 u. 3, wo die προαίρεσις ins Spiel kommt. Muss sich bewusst für etwas entscheiden, das nötige Wissen darüber besitzen und die Sache ohne Zwang ausüben)
Nebenfrage dazu: Kann denn - sowohl nach Aristoteles, als auch den antiken Philosophen allgemein - Verhalten nur dann ethisch/moralisch bewertet werden, wenn Handlungen wissentlich und ohne Zwang durchgeführt werden?
Nebenfrage 2: Aristoteles stellt den ἕξεις ja "automatische", von Natur aus gegebene Verhaltensweisen entgegen, wie bspw. die Schwerkraft. Hat Aristoteles dafür auch eine Bezeichnung? Ist die Schwerkraft eine ἕξις φυτική? M. E. spricht dagegen, dass eine ἕξις immer eine moralische Komponente hat, erst eingewöhnt werden muss und somit ausschließlich dem Menschen zukommen kann und folglich Naturgesetze nicht so nicht bezeichnet werden können.
Danke