Hallo,
ich habe eine zentrale ontologische Frage, bin derzeit antik-philosopisch unterwegs und nun durch die Unterschiedung von Sein/ Seiendem etwas verwirrt (in irgendeiner Form muss diese moderne Unterscheidung ja auch bei Platon existiert haben, ousia / on, evtl. sind es aber auch verschiedene Dinge.)
Ich gehe davon aus, das Platon es so verstand: Das den weltlichen Dingen/ Erkenntnisobjekten zugrundeliegende, immer gleich Bleibende, macht das Wesen des jeweiligen Dings aus, ist das Seiende und lediglich mit dem Verstand erkekennbar. (Davon wiederum können auch die verschiedenen, sinnlich wahrnehmbaren Dinge ausgesagt werden (hüpfen, liegen usw..)).
Jetzt die Terminologieschwierigkeit: Ist nicht dieses in mir, mein Wesen, was mich zum Mensch macht, das Seiende/ on?! Durch die Chorismos-Lehre also etwas Bestimmtes, Separates in mir, ohne meinen weltlichen, fleischlichen Part.
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Der Begriff Idee/ Allgemeinheit besagt, dass es etwas in mir ist, was mehreren Designaten gemeinsam ist. (durch "Idee" zugleich: das Wesen ausmachend)
Hingegen der Begriff Begriff: Etwas, das ein Designat nur unter einem bestimmten Aspekt beschreibt, ein Abstraktum, ihn nicht in seiener Ganzheit beschreibt., ihn nicht völlig umfasst. (Nur es ist eben so, dass Allgemeines i.d.R. Absrakta/ Begriffe sind.
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Wenn ich jetzt aber höre, "Seiendes" habe "Teil am Seienden" (->particeps), dann könnte ich mir vorstellen, dass mit "Seiendes" ich auch mit meinem Körper etc. gemeint bin, und am "Sein" teilhabe. Aber diese Interpretation ist, glaube und hoffe ich, ist falsch. Also ich hoffe, nur der explizite Kern in mir, mein Wesen, ds eben an der Idee des Seienden teilhat.
Zu klären wäre dann noch die platonische Uffassung von "Ousia": Die abstrahierte Tätigkeit der Wesenheiten (wie Mensch), eben dies auszuüben.