Hallo an alle!
Meine Frage richtet sich an alle, die etwas erfahrener in Lateinübersetzungen sind. Und zwar habe ich als Proseminararbeit zehn Zeilen aus den Silven des Statius (das zweite Gedicht des ersten Buches, ein Hochzeitsgedicht) zum Analysieren bekommen.
Im Laufe der Übersetzung bin ich auf eine besonders schwierige Stelle gestossen, und zwar (ich poste mal den gesamten Satz):
"Quas inter vultu petulans Elegea propinquat celsior assueto divasque hortatur et ambit alternum futura/fultura pedem, decimamque videri se cupit et mediis fallit permixta sorores."
Mit dem Satz an sich, habe ich keine besonderen Probleme, die unterstrichene Konstruktion ist für mich extrem verwirrend. Ich führe mal meine Übersetzung an:
"Unter ihnen, frech im Gesicht, eilt die Elegie schneller als gewohnt und ermahnt die Göttinnen und wandert herum [und jetzt kommt diese furchtbare Stelle] wechselnden Fusses ????? ...." (der Rest ist mir klar).
Der Ausdruck "alternum pedem" kommt bereits bei Ovid vor. Statius gebraucht ihn als eine Anspielung auf das wechselnde Versmass der Elegie. So weit so gut.
Wie aber lässt sich diese grammatikalische Konstruktion erklären?
Eindeutig ist, dass "futura" sich auf Elegea bezieht.
Es lässt sich aber nur unter Verrenckung als ein Nebensatz übersetzen: "Elegie, die im Begriff ist, wechselnden Fusses zu sein" . Na ja. Ausserdem: Welche Kasusfunktion des Akkusativ liegt hier vor?
Wenn man allerdings auch noch die textkritische Variante mitübersetzt, wird es für mich absolut undurchsichtig.
"alternum fultura pedem", also "fultura" statt "futura". Durch Stütze wechselnden Fusses? "Fultura" muss ein Nomen sein, denn es gibt kein entprechendes Adjektiv, ausserdem behauptet Herr Vollmer in seinem ausführlichen Kommentar, dass es an dieser Stelle NUR "fultura" heissen kann.
Also, bitte, wenn jemand mich über die erste ("alternum futura pedem") oder die zweite ("alternum furata pedem") Variante aufklären kann, und zwar über die grammatikalischen Konstrukte, dann bitte, bitte, bitte helft mir!