Salve,
also ich habe die Stelle unter II, 6 sofort gefunden, nur solltest du zur Vermeidung von Verwechslungen mit Catilina tatsächlich Cato ausschreiben
Wie ich gerade sehe, haben sich die Experten schon geäußert, ic haar mal wieder zu langsam, aber ich gebe den Beitrag doch noch frei, vielleicht hilft es was:
Zum Problem:
Ich stimme RM zu, ingredior ist klassisch oft transitiv, ich betrete beschreite schlage einen Weg ein viam ingredior.
An sich wird ja die persönliche Konstruktion als die regelhafte angesehen, doch auch in klassischer Sprache zuweilen Ausnahmen, cf. zu genau diesem Satz KS II, 1 § 131, 2! Das Akkusativobjekt ist also im Zweifelsfalle statthaft und die entsprechende Lesart würde ich beibehalten, auch wenn qua sicher angenehmer wäre.
Consus hat die sprachgeschichtliche Entwicklung sehr schön nachgezeichnet! Nur kann man nicht so leicht entscheiden, wie es zu deuten ist...
Das istuc kann ja sowohl eine Alternative zu istoc sein, also ein neutrales Demonstrativum, oder auch mit lagen Vokal als istuc verstanden werden.
Generell bietet sich bei einer Prolepse, die hier vorliegt, immer das Pronomen an, das ein Akkusativobjekt darstellt; so lässt sich diese Konstruktion der Vorziehung auch vom D aus am besten fassen und nachvollziehen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob Cicero nicht doch eine Korrelation der Adverbien der Richtung istuc-quo im Sinn hatte. Sowohl pervenire als auch videre haben ja gern Richtungsangaben bei sich, sodass sich ein abgerundeter Ausdruck ergeben würde (im D etwa: dorthin sehen, wo du angelangt bist (und das /diese Stelle dann prüfend betrachten, ) wie es beschaffen ist. Das würde aber eher eine Stellung ἀπὸ κοινοῦ implizieren, die ja nicht gegeben ist, auch keine Distinctio.)
Genau entscheiden lässt sich das nicht, vom D aus einfacher wäre die Deutung als Pronomen, das Sprachgefühl Ciceros hat viellicht eher eine Richtungsangabe gefordert, auch wenn eine solche als indirektes gedankliches Subjekt zu einem quale ist schwierig vorstellbar ist, wen man keinen abstrakten Begriff ergänzt, insgesamt aber möglich, wenn man die in der Tat altertümlichen Formulierung in diesem Satz bedenkt.
LG
Sokrates