Danke, Marcus, da möchte ich Dich noch einmal um Lesehilfe zum Lemma amarus im Georges bitten:
http://www.zeno.org/Georges-1913/A/amarus?hl=amarusMich dünkt, daß bitter und Bitternis in seiner Bedeutung im Deutschen zuerst auf den Geschmack geht, daß man also in einem solchen Satz wie "Die Leber schmeckt aber bitter" bitter nicht in übertragener Bedeutung, sondern, falls es das richtige Wort ist, in direkter, primärer Bedeutung findet. Bei der Rede vom bitteren Schicksal oder der vom bitteren Tode (in's grüne Gras beißen (Gras = herb, grün = Galle) handelt es sich dagegen um eine übertragene Bedeutung.
soll das
I) eig.:
eigentliche Bedeutung, oder wie ich meine, direkte oder primäre Bedeutung heißen?
a) v. Geschmack (im dt. gebräuchlich, "bitterer Geschmack" 85 Tsd Googel)
b) v. Geruch (im dt. selten, eher ungewöhnlich "bitterer Geruch" = 2 Tsd Googel)
c) f. das Gehör, (im dt. sehr selten "bitterer Klang" 168 Googel, "bitterer Ton" etwas häufiger, auch im übertrug. Sinne, denn "Ein bitterer Ton im Brief" ist übertragen)
d) für das Gefühl (im dt. selten, "bitteres Gefühl" hat ca. 16 Tsd Treffer.)
und das
II) übtr.:
heißt doch übertragener (sekundärer) Gebrauch, oder?
a) widerlich, widerwärtig, lästig, herb, unangenehm
b) bitter für das Gemüt
c) (wie πικÏός) von der Gemütsart
d) von der Rede
mich dünkt c. und d. vom eigentlichen Gebrauch (oben) gehören in die untere Rubrik vom übertragenen Gebrauch.
Die Redewendung "es ist bitter" meint ja, die Situation, das Schicksal, etc. sei bitter, also es handelt sich um eine übertragene Bedeutung.
Meinst Du jetzt, meine Wortwahl sei unglücklich, weil amara sors nirgends belegt ist, oder warum? amara res ist auch nicht belegt.
Quaestor sum, quaerere quaerique possum ...