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Korrektur und Hilfestellungen bei Übersetzungen für die Schule und das Leben sowie deutsch-lateinische Übersetzungen für Nichtlateiner

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Beitragvon sinemetu » Fr 21. Jun 2013, 10:27

In der Erdbeere findet sich die gesamte Süße der bloßen Existenz.


in fragola tota dulcitudo ac suavitas terreni entis reperritur ....

in fragola tota suavitas terrenae vitae reperritur ....

Danke für die Antworten ....
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Re: Zitat

Beitragvon marcus03 » Fr 21. Jun 2013, 13:17

In frago omnis/cuncta/universa vitae ipsius dulcitudo invenitur.

(reperitur: Doppel-r nur im Perfekt-Aktiv-Stamm)
invenire: wörtl. auf etwas stoßen; scheint mir hier gut zu passen.

http://www.zeno.org/Georges-1910/A/ganz?hl=ganz
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Re: Zitat

Beitragvon consus » Fr 21. Jun 2013, 13:36

marcus03 scripsit / hat geschrieben:...reperitur: Doppel-r nur im Perfekt-Aktiv-Stamm...
Non "Doppel-r", sed "Doppel-p" (reperio, repperi, repertum, reperire): Errare humanum est.
:)
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Beitragvon consus » Fr 21. Jun 2013, 14:02

Lateiner als Werbetexter (gratis natürlich) :lol: - also noch ein ÜS-Vorschlag eines Erdbeerfreundes:

In frago tota vitae nostrae dulcedo continetur.
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Beitragvon marcus03 » Fr 21. Jun 2013, 14:05

Danke, consus.
Natürlich ging´s mir ums Doppel-p.
Litteras confudi. Aestus vestigia manifesta mea in mente reliquit. :x
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Re: Zitat

Beitragvon sinemetu » Fr 21. Jun 2013, 16:36

gartias magnas aimus omnibus

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Re: Zitat

Beitragvon Zythophilus » Fr 21. Jun 2013, 16:56

Der Sinn der deutschen Aussage ist m.E. so unklar, dass sie zunächst einmal in einen verständlichen deutschen Satz übersetzt werden muss. Wessen "bloße Existenz"?
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Beitragvon marcus03 » Fr 21. Jun 2013, 17:45

Das Ganze scheint einen (pseudo)existenz-philosophischen Charakter zu haben.
Vllt. ist ja gar das Heideggersche "schlechhinnige Dasein" etc. gemeint oder "die Geworfenheit" desselben, das in der Erdbeere seine eigene, eigentliche und wahre Süße verspürt. ;-)
Die Erdbeere als Offenbarung der An-sich-Süßheit des geworfenenen Daseins. Das wird´s wohl sein. :lol: :lol:
Was ich damit sagen will, weiß vermutlich nur die Erdbeere und vllt. der, der in eine solche genußvoll hineinzubeißen versteht.

Proficiscamur ad dulcitudinem "essendi" !
Aquinatus aut gavisus sit aut prorsus desperaverit.
Zuletzt geändert von marcus03 am Fr 21. Jun 2013, 17:53, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Zitat

Beitragvon sinemetu » Fr 21. Jun 2013, 17:51

Zythophilus hat geschrieben:Der Sinn der deutschen Aussage ist m.E. so unklar, dass sie zunächst einmal in einen verständlichen deutschen Satz übersetzt werden muss. Wessen "bloße Existenz"?


ich glaube, daß die bloße Existenz an sich gemeint ist, also das simple Sein in Abstraktion von irgendeinem Wesen. Das Sein unterscheidet sich wohl vom Nicht-Sein durch Süße ..... das klingt nach einer Philosophie des Nicht-Tief-sein-Wollens ..... um auch mal etwas zu heideggern
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Re: Zitat

Beitragvon Tiberis » Fr 21. Jun 2013, 22:57

noch eine etwas freiere interpretation, dafür im hexameter:

fraga tenent, quidquid dulcedinis exhibet aetas.
ego sum medio quem flumine cernis,
stringentem ripas et pinguia culta secantem,
caeruleus Thybris, caelo gratissimus amnis
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Re: "Geworfenheit"

Beitragvon Prudentius » So 23. Jun 2013, 10:03

- das ist ja eine von Heideggers bekannten Stilblüten, aber ich möchte doch dazu anmerken, dass der Gedanke gar nicht von ihm stammt, sondern dass er ein uraltes Motiv aufgreift, das aus der "Gnosis" stammt, der spätantiken Bewegung, die zwischen Philosophie und Religion steht. Diese geht von einem dualistischen Weltbild aus, dem Bereich des Ewigen und Göttlichen, aus dem unsere Seele stammt, und der bösen Welt der Vergänglichkeit; nach der Gnosis hat die Seele eine Art Absturz erlebt, sie ist buchstäblich "geworfen" in diese unsere Welt und kann durch Gnosis, ein höheres Wissen, den ersehnten Aufstieg in ihre eigentliche Heimat schaffen.

Gruß P. :)
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