Freilassungsurkunden

Korrektur und Hilfestellungen bei Übersetzungen für die Schule und das Leben sowie deutsch-lateinische Übersetzungen für Nichtlateiner

Moderatoren: Zythophilus, marcus03, Tiberis, ille ego qui, consus, e-latein: Team

Freilassungsurkunden

Beitragvon Alice » Mo 18. Nov 2013, 19:30

hallo zusammen...

Kann mir vielleicht jemand sagen ob diese Kaiserurkunde aus der Karolingerzeit gut übersetzt ist?
Vielen Dankfür eure Hilfe


In nomine domini nostri Iesu Christi die omnipotentis. Hludouicus divina favente gratia rex Baioarium. Si erga eos, qui iugo servitutis detinentur obnoxii, liberos dimittimus, preceptum domini per Ysaiam prophetam obedimus dicentis: „Dimitte eos, qui confracti sunt, liberos et omne onus dirumpe“. Quapropter comperiat omnium fidelium nostrorum presentium scilicet et futurorum sollerita, quia nos divina inspiratione compuncti fidelem quendam nostrum nomine Hunrocum presbiterum in procerum nostrorum presentia manu nostra propria excutientes a manu eius denarium liberum dimisimus et ab omni iugo servitutis absolvimus. Et insuper concessimus ei ad proprium quasdam res et mancipia, quas ille hactenus tam ex comparatione quam etiam ex donatione quorundam hominum sive de quolibet attractu habere visus fuit et ad nos secundum legem pervenerunt, que sunt in pago Quinzingewe in loco qui dicitur ad illum montem ad Unrochespergk ( Unruoches). Has itaque res, sicut diximus, cum ecclesia ibidem constructa et cum domibus edificiis mancipiis utriusque sexus terris pratis silvis pascuis aquis aquarumve decursibus adiacentis perviis exitibus et regressibus, quantumcunque de predictis rebus presenti tempore esse videtur, totum et ad integrum vel inexquisitum eidem Hunroco presbitero ad proprium concessimus et de iure nostro in ius et dominationem eius liberalitatis nostre munere contulimus, ita videlicet ut quicquid exinde ab hodierna die et tempore iure proprietatis facere vel iudicare voluerit, libero in omnibus perfruatur arbitrio faciendi quicquid elegerit.
Et ut hec auctoritas largitionis nostre per curricula annorum inviolabilem atque inconvulsam optineat firmitatem, manu propria subter firmavimus et anuli nostri impressione signari iussimus.
Signum (M.) Hludowici gloriosissimi regis. Adalleodus dyaconus ad vicem Gauzbaldi (Gunzbaldi) recognovi.
Data XVI kal. April. Anno XX imperii domni Hludowici serenissimi augusti et anno VII regni nostri, indictione XI; actum Reginesburch civitate; in dei nomine feliciter amen.


Übersetzung:

Im Namen unseren allmächtigen Herrn Jesu Christi. Ludwig, König von Bayern durch göttliche Anmut. Wenn gegen derjenigen , welcher unter dem Joch der Sklaverei als Schuldiger festgehalten wird, entlassen wir die Freien, auf Befehl des Herrn Propheten Jesaja befolgen wir was er gesagt hat: „ Lass die Unterdrückten frei und breche jedes Joch“. Daher erfahre er jede Sicherheit durch Einsicht von uns zukünftigen als auch uns anwesenden, weil uns Gläubige ehemals Einhauch durchbohrt hat, ihn den Priester mit dem Namen Hunroc (in procerum?) in unserer langen Gegenwart eigen aus unserer Hand rausgeschlagen von seiner eigenen Hand wir haben entlassen den freien Denar und wir sprechen ihn vom Joch der Knechtschaft frei. Und obendrein räumen wir ihm besonderen eigenen Besitz und Hörige ein, die er bis dahin aus dem Erwerb wie auch aus manchmal Schenkung der Menschen oder von sonst wo her bekommen hat (attractu habere visus fuit??) und des Gesetzes zu uns gekommen sind und sind im Dorf Kizinggau, dem Ort wo jenem genannt wird am Berg Unruoches. Diesen haben wir infolge dessen Umstände genannt/bezeichnet, weil ebenda eine Kirche erbaut worden ist und mit den Häusern, Gebäuden und Sklaven/Leibeigenen und weiter mit sechs Ländereien, Felder, Wälder, Wiesen, Gewässer, Wasserläufe, Wegen und Umwegen, mit Strassen, Zugängen und Angrenzungen es mag mit der Zeit erscheinen, als ob die Dinge/Sachen gänzlich viele Geschenke wären und aber sogleich haben wir dem Priester Hunroc nichts ausgezeichnetes eingeräumt und er muss nach unseren Recht und Gesetzen handeln und muss auch seine Herrschaft nach der Aufgabe mit unserer Freigebigkeit zusammenbringen. So ist es leicht ersichtlich, dass er verlangt habe, dass er von da an und für alle Zeiten und in allen Dingen das Recht hat darüber mit dem Schiedsspruch zu urteilen.
Und damit sich diese Vollmacht der Spende durch uns im Laufe der Jahre unverletzlich und auch unverändert in ihrer Festigkeit erhalte, durch die eigene Hand haben wir dies darunter gestärkt und wir haben damit befohlen, dass diese durch den Abdruck unseres Ringes unterhalb von ihr besiegelt wird
Gezeichnet vom ruhmreichen König Ludwig. Als Dyacon habe ich, Adalleodus in Vertretung des Gunzbaldi geprüft und unterschrieben. Gegeben am 9 Tag vor dem ersten August im 20 Jahr der Herrschaft des Herrn Ludwig des erlauchten Königs und im siebten Jahr unseres Königreiches, in der elften Indiktion (Sollte der 17. März 833 sein); vollzogen in der Stadt Regensburg; in Gottes Namen glücklich machend. Amen.
Alice
Civis
 
Beiträge: 13
Registriert: Di 1. Okt 2013, 19:08

Re: Freilassungsurkunden

Beitragvon romane » Mo 18. Nov 2013, 19:40

Die Freiheit ist ein seltsames Wesen - wenn man es gefangen hat, ist es verschwunden

www.mbradtke.de
Benutzeravatar
romane
Pater patriae
 
Beiträge: 11669
Registriert: Fr 31. Mai 2002, 10:33
Wohnort: Niedersachsen

Re: Freilassungsurkunden

Beitragvon Alice » Do 21. Nov 2013, 13:51

Sorry werde es noch einmal posten :D

In nomine domini nostri Iesu Christi die omnipotentis. Hludouicus divina favente gratia rex Baioarium.

Im Namen unseren allmächtigen Herrn Jesu Christi. Ludwig, König von Bayern durch göttliche Anmut.


Si erga eos, qui iugo servitutis detinentur obnoxii, liberos dimittimus, preceptum domini per Ysaiam prophetam obedimus dicentis: „Dimitte eos, qui confracti sunt, liberos et omne onus dirumpe“.

Wenn gegen derjenigen , welcher unter dem Joch der Sklaverei als Schuldiger festgehalten wird, entlassen wir die Freien, auf Befehl des Herrn Propheten Jesaja befolgen wir was er gesagt hat: „ Lass die Unterdrückten frei und breche jedes Joch“.

Quapropter comperiat omnium fidelium nostrorum presentium scilicet et futurorum sollerita, quia nos divina inspiratione compuncti fidelem quendam nostrum nomine Hunrocum presbiterum in procerum nostrorum presentia manu nostra propria excutientes a manu eius denarium liberum dimisimus et ab omni iugo servitutis absolvimus.

Daher erfahre er jede Sicherheit durch Einsicht von uns zukünftigen als auch uns anwesenden, weil uns Gläubige ehemals Einhauch durchbohrt hat, ihn den Priester mit dem Namen Hunroc (in procerum?) in unserer langen Gegenwart eigen aus unserer Hand rausgeschlagen von seiner eigenen Hand wir haben entlassen den freien Denar und wir sprechen ihn vom Joch der Knechtschaft frei.


Et insuper concessimus ei ad proprium quasdam res et mancipia, quas ille hactenus tam ex comparatione quam etiam ex donatione quorundam hominum sive de quolibet attractu habere visus fuit et ad nos secundum legem pervenerunt, que sunt in pago Quinzingewe in loco qui dicitur ad illum montem ad Unrochespergk ( Unruoches).

Und obendrein räumen wir ihm besonderen eigenen Besitz und Hörige ein, die er bis dahin aus dem Erwerb wie auch aus manchmal Schenkung der Menschen oder von sonst wo her bekommen hat (attractu habere visus fuit??) und des Gesetzes zu uns gekommen sind und sind im Dorf Kizinggau, dem Ort wo jenem genannt wird am Berg Unruoches.

Has itaque res, sicut diximus, cum ecclesia ibidem constructa et cum domibus edificiis mancipiis utriusque sexus terris pratis silvis pascuis aquis aquarumve decursibus adiacentis perviis exitibus et regressibus, quantumcunque de predictis rebus presenti tempore esse videtur, totum et ad integrum vel inexquisitum eidem Hunroco presbitero ad proprium concessimus et de iure nostro in ius et dominationem eius liberalitatis nostre munere contulimus, ita videlicet ut quicquid exinde ab hodierna die et tempore iure proprietatis facere vel iudicare voluerit, libero in omnibus perfruatur arbitrio faciendi quicquid elegerit.

Diesen haben wir infolge dessen Umstände genannt/bezeichnet, weil ebenda eine Kirche erbaut worden ist und mit den Häusern, Gebäuden und Sklaven/Leibeigenen und weiter mit sechs Ländereien, Felder, Wälder, Wiesen, Gewässer, Wasserläufe, Wegen und Umwegen, mit Strassen, Zugängen und Angrenzungen es mag mit der Zeit erscheinen, als ob die Dinge/Sachen gänzlich viele Geschenke wären und aber sogleich haben wir dem Priester Hunroc nichts ausgezeichnetes eingeräumt und er muss nach unseren Recht und Gesetzen handeln und muss auch seine Herrschaft nach der Aufgabe mit unserer Freigebigkeit zusammenbringen.


Et ut hec auctoritas largitionis nostre per curricula annorum inviolabilem atque inconvulsam optineat firmitatem, manu propria subter firmavimus et anuli nostri impressione signari iussimus.

Und damit sich diese Vollmacht der Spende durch uns im Laufe der Jahre unverletzlich und auch unverändert in ihrer Festigkeit erhalte, durch die eigene Hand haben wir dies darunter gestärkt und wir haben damit befohlen, dass diese durch den Abdruck unseres Ringes unterhalb von ihr besiegelt wird.


Signum (M.) Hludowici gloriosissimi regis. Adalleodus dyaconus ad vicem Gauzbaldi (Gunzbaldi) recognovi.
Data XVI kal. April. Anno XX imperii domni Hludowici serenissimi augusti et anno VII regni nostri, indictione XI; actum Reginesburch civitate; in dei nomine feliciter amen.

Gezeichnet vom ruhmreichen König Ludwig. Als Dyacon habe ich, Adalleodus in Vertretung des Gunzbaldi geprüft und unterschrieben. Gegeben am 9 Tag vor dem ersten August im 20 Jahr der Herrschaft des Herrn Ludwig des erlauchten Königs und im siebten Jahr unseres Königreiches, in der elften Indiktion (Sollte der 17. März 833 sein); vollzogen in der Stadt Regensburg; in Gottes Namen glücklich machend. Amen.
Alice
Civis
 
Beiträge: 13
Registriert: Di 1. Okt 2013, 19:08


Zurück zu Übersetzungsforum



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 14 Gäste