Catechismus Catholicae Ecclesiae 1833ff

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Catechismus Catholicae Ecclesiae 1833ff

Beitragvon lingualatinaa » Fr 21. Feb 2014, 00:26

Spe cupimus et a Deo exspectamus cum firma fiducia vitam aeternam et gratias ad illam merendam


Durch Hoffnung begehren wir und wir erwarten uns von Gott mit starker Zuversicht ein ewiges Leben...
wie löse ich gratias ad illam merendam auf?
Und wir bedanken uns für jenes Jausenbrot (wäre mein Vorschlag)
oder ist ad illam merendam ein Gerundiv? :?

Bitte um Hilfe
Lg
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Re: Catechismus Catholicae Ecclesiae 1833ff

Beitragvon SursumDeorsum » Fr 21. Feb 2014, 00:37

lingualatinaa hat geschrieben:Spe cupimus et a Deo exspectamus cum firma fiducia vitam aeternam et gratias ad illam merendam


In (guter) Hoffnung wünschen und erwarten wir von Gott in festem Glauben das ewige Leben und die Gnade, (um) uns dieses zu verdienen. Über den Inhalt schweige ich als Epikureer aber besser :-D
Pangere non potuit nisi potus scurra Cratinus;
sunt mihi fata eadem: Pierides madeant!


Mox Melitam multo mala murmure maltha migrabit.

Iuppiter est, quodcumque vides, quodcumque moveris.
Sortilegis egeant dubii semperque futuris
Casibus ancipites: me non oracula certum,
Sed mors certa facit. Pavido fortique cadendum est:
Hoc satis est dixisse Iovem.
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Re: Catechismus Catholicae Ecclesiae 1833ff

Beitragvon Prudentius » Fr 21. Feb 2014, 11:17

"Gnaden", Plural! Der Numerus macht einen großen Unterschied, Sing. ist Abstraktbegriff aus der theologischen Begriffswelt, Plural bezeichnet konkrete Erscheinungen im Leben, "Gnadenerweise", "Gnadengaben", denn in der gläubigen Sicht gibt Gott seinem sich abrackernden Anhänger zahlreiche Hilfestellungen, die nur er wahrnimmt. So ähnlich hat es auch Platon schon gesehen: der Philosoph erkennt im grauen Alltag den Abglanz der Idee.

Über den Inhalt schweige ich als Epikureer aber besser :-D


Da bist du natürlich gut heraus, als Epikureer kann man sich ja der hedone/voluptas widmen, aber es gibt die vielen, an denen die Chancen des Lebens vorübergehen, und diese macht Epikur nicht froh. "Das ewige Leben", man kann überlegen, was wirklich damit gemeint ist, es ist der Hoffnungsschimmer derer, die in Not uind Leid sonst nichts zu hoffen haben.
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Re: Catechismus Catholicae Ecclesiae 1833ff

Beitragvon juergen » Fr 21. Feb 2014, 16:38

Über das Wort „fiducia“ könnte man noch etwas nachdenken:
Das ist ja nicht direkt „fides“ sondern eher ein Vertrauen, Zuversicht etc. In der Wendung „Vertrag auf Treu und Glauben“, die wir noch heute benutzen, kommt das vor.

In Bezug auf lutherische Theologie wird zwischen Fiduzialglaube/Vertrauensglaube und Bekenntnisglaube unterschieden.
-> http://theologie_de.deacademic.com/231/Fiduzialglaube
Gruß Jürgen

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Re: Catechismus Catholicae Ecclesiae 1833ff

Beitragvon iurisconsultus » Sa 22. Feb 2014, 12:09

Salvete!

Ich würde mit Jürgen auch eher "mit sicherem Vertrauen" übersetzen. Die römisch-rechtl fiducia (Treuhand) beschreibt ebenfalls das Vertrauen des Sicherungsgebers, dass der Sicherungsnehmer über die übereignete Sache nicht treuwidrig verfügt. Die fiducia ist nämlich ein großes Risiko für ihn, weil treuwidrige Verfügungen des Sicherungsnehmers wirksam sind.

Vale
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aequum licet statuerit, haud aequus fuit.
(Sen. Med. 199-200)
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Re: Catechismus Catholicae Ecclesiae 1833ff

Beitragvon juergen » Sa 22. Feb 2014, 12:50

Die offizielle Verdeutschung lautet:
1843 Durch die Hoffnung ersehnen und erwarten wir von Gott in festem Vertrauen das ewige Leben und die Gnaden es zu verdienen.

-> http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P6E.HTM
Gruß Jürgen

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