Prudentius hat geschrieben: wir haben immer noch die Erde als festen Bezugspunkt, und ganz weit draußen fängt der Kosmos an
Das waren halt noch Zeiten, als sich alles um die Erde drehte und die Menschen sich im Mittelpunkt eines statischen Kosmos glaubten wähnen zu dürfen. Seit Hubble und Co. endgültig damit aufgeräumt haben, kann einem ganz schön mulmig werden bei der Vorstellung, dass alles immer weiter und schneller auseinanderfliegt in eine Richtung, die niemand kennt, von einer (dunklen) Energie getrieben, die zwar (noch) unbekannt ist , aber existieren muss, um das Auseinanderdriften erklären zu können.
Quo vadis, o kosmos ? Quo vadimus tecum ?
PS:
Und während die Wissenschaft über Big Crunch oder Big Rip streitet, den Flug zu Mars organisiert etc. , verhungern weiterhin täglich Unzählige, droht das Klima zu kippen, nehmen Umweltkatastrophen, Seuchen, Ausbeutung von Mensch und Natur, Verdreckung ... zu. ( Auf den Weltmeeren schwimmt soviel Plastikabfall, dass man damit die Fläche Europas bedecken kann.)
"Alles kein Problem, solange nur die Wirtschaft wächst", wird sich mancher Politiker dabei denken. Schließlich ist alles doch nur eine Wachstumsfrage, gilt doch der Satz: " Wachstum nicht alles ist, aber ohne Wachstum ist alles nichts - schon der Arbeitsplätze wegen. ("Sozial ist, was Arbeit schafft".) Nach der Qualität der Arbeitsplätze fragt kaum einer, ebenso wenig nach dem (Un)Sinn vieler Produkte. Der Markt und die berühmte "invisible hand" werden´s schon (zugrunde)richten.
Aber vllt. ist es wirklich wichtiger,die Geheimnisse von Urknall und Endknall zu erforschen als Gegenwartsprobleme massivst anzuzugehen. Kein Wunder bei so unterschiedlichen politischen und ökonomischen Standpunkten weltweit . Lieber überschwemmt z.B. derzeit man die Märkte mit Geld, das dann zum Großteil an der Börse landet in der Hoffnung, es möge dort höhere Renditen abwerfen als die mageren, sicheren Staatpapiere, statt es in die Realwirtschaft zu leiten, um zukunftsträchtige Produkte zu entwickeln und zu produzieren, die der ganzen Menschheit und der Umwelt zugute kommen könnten.
Nur gut, dass man Geld nicht essen kann und noch keiner vom Geld allein glücklich geworden ist.
Offenbar muss erst die nächste Spekulationblase platzen, bis man (wieder mal) erkennt, wie gefährlich solche Spielchen sind. Solange man nicht bereit ist, Geld mehr als Mittel zum Zweck denn als (Schein)Wert an sich zu betrachten, wird und kann sich nichts ändern. Dabei gäbe es Ansätze (Silvio Gsell), die sinnvolle alternative Wege aufzeigen.Aber warum langfristig denken, solange sich´s kurzfristig angenehm leben lässt und die Zeche andere und v.a. erst in der Zukunft zahlen. Dass diese Zukunft längst angebrochen ist, scheinen viele noch nicht bemerkt zu haben oder bemerken zu wollen, während die, die es bemerkt haben,
vermutlich denken: Nach mir die Sintflut und aufhalten kann man den Wahnsinn ohnehin nicht mehr.
Anscheinend schläft man mit einem "gesunden" Fatalismus wirklich besser.
Aut suppleat aut contradicat, qui velit. Opinionibus argumentisque aliis, imprimis dissentientibus gauderem.
Tamen omnibus diem Solis iucundum apricumque exopto. Omnia nisi pecunia vobis semper cibis sint ! Pecunia stomacho male concoqui solet.
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