HILFE! :) Übersetzung für mein Tattoo!

Korrektur und Hilfestellungen bei Übersetzungen für die Schule und das Leben sowie deutsch-lateinische Übersetzungen für Nichtlateiner

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Re: HILFE! :) Übersetzung für mein Tattoo!

Beitragvon marcus03 » So 27. Apr 2014, 19:38

SursumDeorsum hat geschrieben:Me precor in dulcis accipe, Musa, sinus.


Me, precor, in dulcis ...

Litem de interpunctione quidem movere ac moliri nolim. :lol:
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Re: HILFE! :) Übersetzung für mein Tattoo!

Beitragvon ille ego qui » So 27. Apr 2014, 19:42

:D

und ich mache mich an die erfindung der endungen des achten falls, des sog. quatschotivs, von dessen existenz zu römertagen ich fest überzeugt bin ;-)
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Re: HILFE! :) Übersetzung für mein Tattoo!

Beitragvon ille ego qui » So 27. Apr 2014, 19:45

übrigens ist "iuvenem mori" kein gerund, sondern ein infinitiv, der aber dort eintritt, wo man u.U. ein gerund erwarten könnte (wenn man ein fremdsprachenlerner ist!)
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Re: HILFE! :) Übersetzung für mein Tattoo!

Beitragvon marcus03 » So 27. Apr 2014, 19:52

ille ego qui hat geschrieben::D
und ich mache mich an die erfindung der endungen des achten falls, des sog. quatschotivs, von dessen existenz zu römertagen ich fest überzeugt bin ;-)


Zusammenhang ? :? Oder alles nur Quatsch eines leicht genervten Latein-Puristen ? :-o
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Re: HILFE! :) Übersetzung für mein Tattoo!

Beitragvon ille ego qui » So 27. Apr 2014, 20:26

du kannst ja gerne alles erfinden, was du willst, mit der begründung, dass wir nicht wissen, welchen realen sprachgebrauch es neben dem überlieferten gab. aber auf welcher basis soll dir dann hier überhaupt jemand ein urteil geben - und ein solches scheinst du ja gerne zu wollen? ob etwas irgendwie logisch ist oder nicht, ist dabei eine müßige frage, weil logik innerhalb der sprache - und wir bleiben doch zumindest bei latein als sprache, nicht wahr? - eine kategorie von höchst begrenzter reichweite ist*. also noch einmal: du kannst dir ausdenken, was du willst, für die frage von richtig oder falsch existiert dann aber keinerlei handhabe mehr.

____________
*Gedankenspiel:
Im Forum e-deutsch wird im Jahre 3014 ein User namens Maxrcös3003 die Frage stellen, ob man sagen kann:
"der geschwommene Junge", denn immerhin heiße es ja der Überlieferung zufolge "das Haus ist verbrannt" und "das verbrannte Haus", "der hund ist gestorben" und "der gestorbene hund", "der mann ist gealtert" und "der gealterte Mann". demzufolge müsse man wohl auch sagen können "der geschwommene junge", heiße es doch der überlieferung zufolge auch "der junge ist geschwommen". Man wird Maxrcös3003 nur antworten: lieber nicht, denn bei schwimmen (vllt erkennt sogar jemand das system: bei bewegungsverben ohne greifbaren zustandswechsel) ist ein solcher gebrauch nie belegt. Und Maxrcös3003 wird sagen, dass es trotzdem existiert haben könnte und er es deshalb hinkünftig zu verwenden gedenke ... ;-)
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Re: HILFE! :) Übersetzung für mein Tattoo!

Beitragvon marcus03 » So 27. Apr 2014, 21:15

Dein gut gemeinter Gedankenspiel-Vergleich hinkt heftig und hat mit dem hiesigen Problem wenig/nichts zu tun. Ich habe nichts Neues künstlich (-ironisch) konstruiert wie du es tust, sondern eine existierende Konstruktion lediglich auf eine andere Wortkombination angewendet. Man sollte bei Vergleichen immer gut aufpassen. Leicht vergleicht man Äpfel mit Birnen. Außerdem solltest du die Rolle der Logik nicht herunterspielen. Gerade ihr kommt in der Linguistik eine immer wichtigere Bedeutung zu (vgl. Prudentius).
Ferner scheinst du zu vergessen, dass auch ein Cicero nie alle Kombinationsmöglichkeiten ausgeschöpft haben kann. Für manches gab es schlichtweg keinen Anlass, eine bestimmte Grammatikstruktur auf einen neuen Sachverhalt anzuwenden, weil dieser eben nicht vorlag.
Warum willst du bewährte Strukturen auf Belegbares hin "einfrieren" und damit einer "toten Sprache" eine weiteren Todesstoß versetzen ? Strukturen m.M.n. sind dazu da, sie zu (be)nutzen und nicht dazu, sie für bestimmtes "Belegbares" für alle Zeiten zu reservieren. :(
Immer noch steht die Frage im Raum: Was spricht für oder gegen "vox iuvenem moriendi" als Genitiv von "iuvenem mori " in Abhängigkeit zu vox ?

PS:
Ich habe geraden den angehenden Lehrer IS EGO QUI des Jahres 201... vor Augen, wie er zu einem Schüler sagt, der voll Freude einen lateinischen Satz spontan und grammatisch völlig korrekt gebildet hat:
"Du hast grammatisch alles super gemacht, nur Cicero würde das nie so sagen, auch wenn es jeder versteht und vermutlich ein Mann aus der Plebs es so gesagt haben könnte. Ich glaube, Latein ist doch nicht das Richtige für dich." ;-)
Zuletzt geändert von marcus03 am So 27. Apr 2014, 21:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: HILFE! :) Übersetzung für mein Tattoo!

Beitragvon ille ego qui » So 27. Apr 2014, 21:26

offenbar gar nichts. viel freude! ;-)
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Re: HILFE! :) Übersetzung für mein Tattoo!

Beitragvon marcus03 » So 27. Apr 2014, 21:34

ille ego qui hat geschrieben:offenbar gar nichts. viel freude! ;-)


Die hab ich, wie du siehst/liest. :D
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Re: HILFE! :) Übersetzung für mein Tattoo!

Beitragvon Medicus domesticus » Mo 28. Apr 2014, 13:53

Ich finde die Frage von marcus03 berechtigt und interessant, auch wenn es so etwas im Lateinischen nicht gibt. Die Diskussion ist ja etwas emotional geworden. Ich würde auch von einem angehenden (Latein-)Lehrer Illeegoqui eine fundierte Antwort erwarten, wenn man dieses Fach anscheinend schon gegen Ende studiert, ohne jemanden ironisch, besserwisserisch zu überfahren. Im Griechischen ist das mit dem Infinitiv viel einfacher, da er auch mit Artikel und Erweiterungen ausgestattet werden kann in sämtlichen Fällen. Ich denke, man muß darauf zurückgehen wie ein Gerundium überhaupt erweitert werden kann, dann hat man die Lösung. Interessante Aspekte, wie Gerundium und Gerundiv angewandt wurden, bietet Risch in seiner Abhandlung.
Aber hier muß man manchmal aufpassen, dass es nicht gleich heißt, dass "man einem Philologen ans Bein pisst" ;-)
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Re: HILFE! :) Übersetzung für mein Tattoo!

Beitragvon ille ego qui » Mo 28. Apr 2014, 19:16

salvete!

sagt mir, freunde: der usus ist kein argument? letzten endes haben wir kein anderes und jedenfalls kein höheres, und viele der so genannten regeln sind ja ihrerseits konstruktionen, die den usus irgendwie in ein system zu pressen suchen.
der ausgang von sätzen mit infinitiv, die ihrerseits teilweise den überlieferten sprachgebrauch ignorieren, und die annahme, das infinitiv - ja spezieller noch: der subjektsinfitiv - SEI der nominativ des gerunds (er tritt lediglich dort ein, wo man ihn als fremdsprachenlerner erwarten könnte (!)) bieten keine irgendwie sicheren prämissen.
aufgrund dieser letztlich nicht zu klärenden punkte kann man schlichtweg nicht in die konstruktion hineinschauen, um zu sehen, wie sie "tickt" beziehungweise wie sie im hinblick auf ausdruckserfordernisse, die marcus sich vorstellt, ticken WÜRDE oder KÖNNTE.
eine antwort ließe sich m.E. nur aufgrund von textstellen geben. aber offenbar wird dieses durchaus nicht illegitime oder exotische ausdrücksbedürfnis, um das es hier geht, schlichtweg vom usus nicht in der vorgestellten form verwirklicht. gerade die tatsache, dass man die "bedeutungserweiterung", die marcus vorschwebt, durchaus nützlich nennen müsste und es trotzdem nirgends vorzukommen scheint, will mir ein indiz zu sein scheinen, dass es dem römischen sprachempfinden widerstrebt, in der vorgeschlagenen weise zu formulieren.
ob es der hafenarbeiter in ostia vielleicht doch getan hat, wird für uns auf ewig im dunklen bleiben.
wir haben letztlich nur zwei kriterien, urteile zu geben, wie sie marcus wünscht: analogie und sprachlogik - beides findet hier letztlich keinen verlässlichen angriffspunkt und beides kann den natürlichen und lebendigen usus, wie wir wissen nur in engen grenzen prädizieren; führt oft genug zu einem latein, dem man anmerkt, dass es logisch erdacht und nicht lebendig erfühlt ist (sich von diesem vitium ganz frei zu machen, wird heutzutage schwer sein ;) ). und zweitens: eben der überlieferte usus. darüber werden wir letztlich nicht hinauskommen.

ich wünsch euch nen schönen abend! :-)



-------------------
eine spekulation am rande:
man kann sich die akkusativischen prädikative bei subjektsinfinitiven als verkürzte aci's erklären:
(me) bonum esse oportet
inwieweit entspricht diese entsprechung sprachhistorischen oder logischen gegebenheiten bzw. entwicklungen?
falls diese ähnlichkeit nicht nur zufälliger natur ist, scheint es mir noch einmal unplausibler, einen solchen akkusativ in flektierte nd-formen hinüberzuwurschteln ;-)
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Re: HILFE! :) Übersetzung für mein Tattoo!

Beitragvon Medicus domesticus » Mo 28. Apr 2014, 19:33

illeegoqui, du brauchst eigentlich gar nicht so weit ausholen. Geh in deine UniBib und hol dir z.B. Risch´s Abhandlung : http://tinyurl.com/lqwvoxs mit genügend Beispielen aus der Literatur.
Schau dir den neuen Menge durch, der auch z.T. auf Risch verweist, u.a. und dann schreibe eine Antwort. Das finde ich seriös...und nicht nur irgendetwas schreiben. Manchmal denke ich, dass man euch wissenschaftliches Arbeiten erst beibringen muß am Ende des Studiums.. :roll:
Vgl. mal die Antworten von Consus mit entsprechenden Angaben zur Literatur. Da kannst du etwas lernen.
Diese Recherche zu übernehmen, ist als Arzt jetzt nicht meine Aufgabe. Ich habe auch nicht die Zeit dazu. Von einem Medizinstudenten im PJ verlangt man auch, dass er Blut abnehmen und Zugänge usw. legen kann.
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Re: HILFE! :) Übersetzung für mein Tattoo!

Beitragvon RM » Mo 28. Apr 2014, 20:38

Mal ehrlich: ille ego qui hat völlig Recht, denn erstens ist die von marcus03 vorgeschlagene Formulierung falsch, weil man "iuvenem mori" nur als AcI verwenden, aber den Infinitiv nicht einfach in den Genitiv setzen kann. Und von "mori" hängt nun mal kein Akkusativ ab. Außerdem rate ich dringend davon ab, auf irgendwelche Rischs oder Menges eine Hypothese stützen zu wollen, ohne jede einzelne Originalstelle nachzuprüfen.

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Re: HILFE! :) Übersetzung für mein Tattoo!

Beitragvon Medicus domesticus » Mo 28. Apr 2014, 20:39

Hast du mal in Risch und Menge geschaut? Eher nicht. Ich denke nicht, dass du Risch kennst. Deshalb kannst du auch nicht abraten. ;-)
Medicus domesticus hat geschrieben:Ich denke, man muß darauf zurückgehen wie ein Gerundium überhaupt erweitert werden kann, dann hat man die Lösung.

RM hat geschrieben:Mal ehrlich: ille ego qui hat völlig Recht, denn erstens ist die von marcus03 vorgeschlagene Formulierung falsch, weil man "iuvenem mori" nur als AcI verwenden, aber den Infinitiv nicht einfach in den Genitiv setzen kann. Und von "mori" hängt nun mal kein Akkusativ ab

..das ist trotzdem richtig, RM :D
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Re: HILFE! :) Übersetzung für mein Tattoo!

Beitragvon RM » Di 29. Apr 2014, 01:41

Medicus domesticus hat geschrieben:Hast du mal in Risch und Menge geschaut? Eher nicht. Ich denke nicht, dass du Risch kennst. Deshalb kannst du auch nicht abraten. ;-)

Ah ja ... :D Mein Abraten galt übrigens einer speziellen Kombination von Tun und Nicht-Tun.

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Re: HILFE! :) Übersetzung für mein Tattoo!

Beitragvon Tiberis » Mi 30. Apr 2014, 00:00

Risch & Menge hin oder her, ich hätte noch einen vorschlag (als hexameter):

hoc mihi contingat: rapiat mors sera vigentem.
ego sum medio quem flumine cernis,
stringentem ripas et pinguia culta secantem,
caeruleus Thybris, caelo gratissimus amnis
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