Tiberis hat geschrieben:dann ist aber natura (auch ohne rerum) der passende begriff, vgl. Cic. Cluent.10 naturae satis facere. ich würde übersetzen: etsi quid quam perfectissime egeris, nulla tamen praemia natura tibi dabit.
Freue ich mich über deinen Beitrag. Allerdings klingt diese Version für mich so, als ob es keinen Lohn (praemium) dafür gibt, egal wie ich es tue, ob perfekt oder nicht. So war es ja nicht gemeint. Die Natur belohnt durchaus Tendenzen, aber gibt keinen Bonus für Vegetarier, wenn sie im Leben kein Schnitzel essen. Einmal ist keinmal. So in etwa war’s gemeint.
Zythophilus hat geschrieben:Auch das Sprichwort Medicus curat, natura sanat. ist in diesem Sinne zu sehen.
Auch über deinen Beitrag freue ich mich. Ja, ich kann mich erinnern an die lat. Dichotomie "cura vel natura" (Menschenhand oder Natur). Und das Sprichwort was du erwähnst ist ein gutes Beispiel dafür, daß natura anscheinend schon klassische nicht nur “Wesen, Wesenszug, innewohnende Eigenschaften”, sondern durchaus auch “Natur” bedeuten kann. Sehe ich das richtig?
@juergen Es zählt zu den überragenden Leistung menschlichen Denkens, Abstrakta zu personifizieren. Beispiel: Wir ergreifen die Gelegenheit beim Schopfe. Kann man eine Gelegenheit ergreifen? Logischerweise nicht, aber wenn wir alles Unlogische ausschließen würden, hätten wir solche wunderbar griffigen Wendungen nicht. Das ist nicht absurd, sondern ein Baustein unsrer Kultur. Sonst wären auch die Götter absurd.
Was mich abseits der Originalfrage auch etwas wundert, ist, warum die Römer der mater terra keinen besonderen Platz im Götterzirkus eingeräumt haben. In vielen anderen Kulturen ist es "die" Gottheit schlechthin und auch in unsrer heutigen Zeit ist auch die Ökologie fast schon eine Art Religion, mit der Natur als Gottheit. Auch wenn es selten offen ausgesprochen wird. Hat das Christentum den Muttererde-Kult ausgelöscht und alle Schreine zerstört?