Salve, iurisconsulte!
Danke auch dir!
Das klingt für meine (!) Ohren natürlich so, als bräuchte man über die Quantitäten hinaus nichts.
Aber dass sich die Verse zunächst durch Quantitäten konstituieren, das unterliegt ja letztlich gar keinem Zweifel. Nur Tiberis vermutet, die Quantitäten reichten nicht aus, um das rhythmische Vers-Erlebnis zu vermitteln. **
Dies kann aber m.E. leicht ein "Bias" unserer Zeit und Sprache sein, wo wir eben an eine rein quantitätsbedingte Poesie nicht gewöhnt sind.
(Ich stelle mir vor mal spaßeshalber, die Römer würden - ganz anachronistisch - unsere Poesie wieder entdecken und nicht umgekehrt. Wer weiß, ob nicht irgendwelche römischen Grammatiker irgendwelche Quantitätsmuster in unseren deutschen Gedichten postulieren würden in der Ansicht, allein der Akzent könne doch wohl keinen Vers machen
)
Auf die anderen Dinge, die Tiberis unlängst vorgetragen hat und gegen die m.E. einiges vorzubringen ist, gehe ich vielleicht die Tage noch ein. Aber für den Moment bewahre ich mir mal meinen Seelenfrieden.
Valeas.
______________
**
Dass der Iktus dafür tatsächlich nicht notwendig ist, kann man m.E. leicht durch Beispielrezitationen jedermann vorführen. Mit solchen Beispielrezitationen konfrontiert, hat Tiberis aber meist geschwiegen oder sich auf Details gestürzt, die mit der Frage kaum etwas zu tun hatten. Ober er letztlich bei den Beispielen - entgegen seinen vorangehenden Behauptungen - den Rhythmus doch auch ohne Iktus vernommen hat oder nicht, blieb bislang stets sein Geheimnis