Apollonius hat geschrieben:Leider weiß ich die Quellen nicht, aber es gab eine Zeitlang eine Art Wasseruhr, die in Abständen ein Geräusch verursachte.
Vitruv beschreibt diese Wasseruhr in seinen De architectura libri decem
http://www.fh-augsburg.de/~harsch/Chron ... _ar01.html
In der zweisprachigen Vitruvausgabe von Curt Fensterbusch, Darmstadt 1976, befindet sich, wenn mich die Erinnerung nicht trügt, eine Abbildung einer solchen Wasseruhr.
Man sollte bei dieser Diskussion Folgendes nicht vergessen. Der strenge Zeitbegriff wie wir ihn heute kennen ist eine Erfindung des 19. Jahrhunderts. Mit der Einführung der Fabrikarbeit und der daraus resultierenden Entwicklung des Eisenbahnwesens und den damit notwendig werdenden Fahrplänen wurde ein minutengenaues Timing erforderlich.
Der Bauer stand mit dem Vieh auf, das sich schon bemerkbar macht, wenn es gemolken oder gefüttert werden will. Noch in den 1980er Jahren lernte ich in der Türkei Bauer und Hirten kennen, die eine Uhr besaßen - als Statussymbol und wohl auch Geldanlage bei damals galoppierender Inflation der Landeswährung, die diese Uhr auch lesen konnten - für die aber der reine numerische Begriff, wie zum Beispiel Viertel vor Zwölf eigentlich nichts bedeutete als eine abstrakte Zahl.
Wer heute in orientalischen Städten eine Weile lebt wird auch automatisch wach, an gewissen Geräuschen, die zeitabhängig sind: der Brotverkäufer läuft, seine Ware laut anpreisend, zu einer gewissen Zeit durch die Stadt, irgendwann der Zeitungsbote. Freilich kommt in solchen Städten auch noch der Muezzin als Zeitansage, jedenfalls fünf Mal am Tag, in Frage. Im osmanischen Konstantinopel pfiffen Feuerwachen die ganze Nacht - wenn sie mit dem Pfeifen aufhörten bedeutete dies, daß es brannte und die Leute wurden wach. Wecken also nicht durch ein Geräusch, sondern durch dessen ausbleibe.
Wenn solche Sachen interessieren, kann ich empfehlen, daß Ihr Euch auch mal mit der Sonnenuhr des Augustus auseinandersetzt. Sollte ich mich nicht täuschen habe ich zu ihr noch Veröffentlichungen, die ich gerne zur Verfügung stellen kann.
Viele Grüße Claus Peter