Bei der Übersetzung eines Schulbuchtextes (Latein) habe ich erfahren, dass die Griechen während des Trojanischen Krieges, verzweifelt, weil sie keine andere Möglichkeit mehr sahen, Troja zu erobern, dem Rat des Ulixes (d.i. Odysseus) folgten und ein "magnum equum ligneum" ("ein großes hölzernes Pferd") bauten, welches sie, mit den besten Soldaten gefüllt, vor den Toren der Stadt aufstellten, in der Hoffnung die Trojaner würden es für ein "simulacrum" ("Götterbild") halten und in die eigene Stadt ziehen.
Welchen Beweggrund aber hatten die Trojaner das Pferd auch wirklich hinter die eigenen Stadtmauern zu ziehen? Sahen sie das Pferd als ein Geschenk des Feindes, das den Frieden verkünden sollte?
War es damals Sitte, dem Feind als Friedensangebot ein derartiges Geschenk zu überreichen? Hatten die Trojaner denselben Glauben wie die Griechen (was anzunehmen ist)?
Gibt es Belege, dass die Griechen (und Römer) wirklich so streng gläubig waren, wie es in der Mythologie oft beschrieben wird; dass sie Sieg und Niederlage von der Gunst der Götter abhängig machten und deshalb vielleicht versuchten, sich gegenseitig im Opfern zu übertreffen oder die Opfer der Gegenpartei zu stören etc.? Also ein Krieg auf einer gewissen religiösen Ebene?
(Ich vermute freilich, dass mein Schulbuch diese Sage stark vereinfacht wiedergibt und dass deshalb im konkreten Fall Troja vielleicht noch andere Umstände im Spiel waren. Bisher allerdings konnte ich noch nicht klären, wie das Ende des Trojanischen Krieges genau ablief. Das werde ich allerdings in Gustav Schwabs bekannter Sagensammlung noch einmal nachlesen. )
Danke,
DQ