von consus » Fr 13. Mai 2011, 21:05
Ein paar Begriffe in Kürze:
Epikur:
Physik: der Kosmos besteht aus Atomen, die sich im leeren Raum bewegen und zufällige Verbindungen eingehen; kommen die passenden Atome zusammen, entstehen Dinge von relativer Dauer; diese Verbindungen lösen sich wieder auf (so ist auch der Tod des Menschen zu deuten).
Ethik: extremum ... esse bonorum voluptatem / corpus sine dolore / animus sine perturbatione / keine Furcht vor dem Tode (metus mortis) und auch nicht vor den Schrecken einer Unterwelt / keine Furcht vor den Göttern, die als feinste Atomverbindungen fernab der Menschheit sich nicht um menschliche Angelegenheiten kümmern.
Stoa: Zenon, Kleanthes, Chrysipp; bei den Römern Cicero als Berichterstatter, Seneca als Vertreter der röm. Stoa:
Physik: der Lógos (ratio) / die Allvernunft, die man sich wie feines Feuer materiell vorstellen muss, gestaltet den Kosmos; alles geschieht nach dem Willen dieses Lógos, der sich als unerbittliches fatum / Schicksal zeigt. Gegensatz zu Epikur, der an Zufall bei allem Geschehen denkt.
Ethik: Der Mensch ist gehalten secundum natura vivere / gemäß der Natur (= Lógos, ratio, Vernunft) zu leben. Er folgt der Vernunft = dem Schicksal als für ihn guter Bestimmung. Da alle Menschen an der Allvernunft teilhaben, sind sie alle, unabhängig von Herkunft, Rasse, gesellschaftl. Stellung miteinander verwandt und zu Menschenliebe aufgerufen; daher auch kein fundamentaler Unterschied zwischen einem Freien und Sklaven.