Ich denke, gerade dieses Zitat ist besonders diskussionswürdig wie die meisten anderen wohl auch. Es geht um zwei existentielle Grundprobleme: Todesfurcht und erfülltes/sinnvolles/...Leben, das diese Furcht vllt.
verringern kann oder gar nicht erst aufkommen lässt.
Der von U. behauptete Zusammenhang provoziert m.M.n. eine Hinterfragung, da er sicher teilweise zutreffen dürfte. Die Angst, im Leben versagt zu haben, kennen viele Menschen und beeinflusst wohl auch ihre Einstellung zum Tod. Andererseits drängt sich die Frage auf, was es denn mit dem "they haven´t done anything" auf sich hat, das für Ustinov offenbar Ursache der Todesfurcht ist.
Auch die Nicht-so-Erfolgreichen, die ein solides, anständiges, aber unspektakuläres Leben geführt haben,haben nicht nichts getan, nur weil sie nicht das Optimum herausgeholt haben/holen konnten.
Wenn sie deswegen am Lebensende von Todesängsten geplagt werden, so liegt das vllt. auch daran, dass die Gesellschaft zu wenig anerkennt, was diese Menschen geleistet haben, wenn sie etwa Kinder großgezogen, sich sozial engagiert, ... haben.
Gerade in einer Zeit, in der anscheinend nur das Großartige, Spektakuläre und vor allem das optimal Vermarktbare und maximalen Profit Bringende zählt, wirken solche Zitate wie Öl, das man ins Feuer gießt, nach dem Motto: Hol das Letzte aus dir raus, auch wenn du dabei draufgehen kannst.
Welcher gefährliche, oft perverse Unsinn sich aus einem solchen Denken ergibt, zeigt sich z.Zt.etwa
in der Finanzwirtschaft, in der die Casinomentalität wieder fröhliche Urständ feiert.
Gerade hier gilt: Man ist höchst aktiv auf der Jagd nach maximalen Renditen, spekuliert auf "Teufel komm raus" in alle mögliche Richtungen (sinkende Ernten, fallende Währungen und Immobilienpreise).
Man verdient prächtig am Unglück anderer. Wenn es sein muss, auch mittels Manipulation.("Libor-Skandal")
Mit billigem (Spiel)Geld beflügeln die Zentralbanken diese Zockerei.
Die USA, ohne neue Schulden ( über die 16 Billionen bereits vorhandenen hinaus) demnächst pleite ,
sind das klassische Beispiel eines ach so erfolgreichen, hyperaktiven Landes. Ein Erfolg auf Pump (analog zu Hitlers Wirschaftswunder).
Kurz: Erfolg haben zu wollen ist nicht das Problem. Nur welchen und um welchen Preis, darauf kommt es an. Gerade Schauspieler dürften auch die Schattenseiten des Erfolgs um jeden Preis kennen- auch ein Sir P.U.
Ich hoffe, man versteht, worauf ich hinauswill und verzeiht diese vermutlich zu langen Ausführungen.
Fazit: Weniger kann mehr sein und manchmal glücklicher machen als ständige Höchstleistung.
PS:
Wo ist der Beitrag vom medicus domesticus abgeblieben ?
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