Medicus domesticus hat geschrieben:Du bist, so viel ich hier sehe, nach nicht wenigen Semestern, noch nicht einmal Lehrer für Latein und stellst immer noch häufig Fragen zu Latein(1) und zur lateinischen Geschichte. Woran liegt das? Latein, auch im Studium, vermittelt dies nicht mehr(2). Lateinstudenten sind -plötzlich nach null praktisch in der Schule- Deutsch-Latein ausgesetzt (3),ohne jegliche Vorerfahrung, die wir noch ansatzweise hatten,(..) und dann werden sie Lehrer und gehen sowieso nicht in die Forschung(4). Innovation gibt es wenig (eigene Erfahrung im Unifach Latein).
Dinge zu übersetzen auf Latein, auch hier im Forum, bringt aber meistens nicht viel, da die Sprache einfach nicht mehr gesprochen wird.(5)
1) die "fragen", die Ille hier mitunter stellt, betreffen in der regel feinheiten der stilistik und bieten immer wieder anlass zu angeregten diskussionen auf hohem niveau, an denen du dich jedoch, wenn überhaupt, höchst selten beteiligst.( warum wohl?
) und warum sollte er diese fragen nicht stellen? denjenigen absolventen eines sprachstudiums möchte ich gerne sehen, der von sich mit recht behaupten kann, alles zu wissen.
2) in ein vernünftiges deutsch übersetzt, willst du vermutlich sagen, dass man durch das lateinstudium zu wenig sprachkompetenz und althistorisches wissen erwirbt. selbst wenn das so wäre, bestünde immer noch seitens der studierenden eine bringschuld, da durch die lehrveranstaltungen naturgemäß nie das gesamte spektrum der latinistik abgedeckt werden kann.
3) "nach null" ??? du weißt aber schon, dass es stilübungen gibt, in denen vom deutschen ins lateinische übersetzt wird? mag sein, dass die qualität dieser lehrveranstaltungen je nach universität unterschiedlich ist, auf jeden fall aber sollte sie für die schulischen erfordernisse reichen. immerhin zeigt gerade Ille, der über hervorragende sprachkenntnis verfügt, dass die universitäre ausbildung in diesem bereich so schlecht nicht sein kann. umgekehrt hat bei dir deine sogenannte "vorerfahrung" offensichtlich nicht allzu viel bewirkt.
4) ob jemand sich für den lehrberuf oder für die forschung entscheidet, hängt bekanntlich auch vom stellenangebot ab.
5) nach dieser logik dürfte es weder eine mittel- noch neulateinische literatur geben, da auch damals die lat. sprache nicht mehr gesprochen wurde.
eigentlich widersprichst du dir ja ständig: einerseits beklagst du, dass in der heutigen ausbildung der studierenden zu wenig wert auf deutsch-lateinisches übersetzen gelegt wird (s.o.3), andererseits behauptest du gleichsam im selben atemzug, dass deutsch-lateinische übersetzungen "nichts bringen, weil die sprache von niemandem gesprochen wird".(5)
aber genau diese widersprüchlichkeit ist kennzeichnend für deine oft wirren und in bedenklichem deutsch abgefassten statements, die mit fundierter kritik wenig zu tun haben, sondern meist aus purer lust an provokation geschrieben sind.