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Niemand versucht, Claret in die Reihe der l. Literaten zu stellen; aber wenn man über "Wert" diskutiert, muss man sich begrifflich darüber klarwerden; "Wert" ist kein Absolutum, er bemisst sich je nach dem Rahmen, in den man den Gegenstand hineinstellt; "bewerten" bedeutet, einen Gegenstand in ein System hineinstellen, in dem eine entsprechende Rangordnung gültig ist. Den Kl. Philol. ist diese Systemeinordnung nicht so vertraut (wenn ich mal so sagen kann), die Aussage "x ist wertvoll" ist unvollständig, es muss heißen "x ist wertvoll für y", oder "x ist wertvoll in dem und dem System".
Um konkreter zu werden: Claret schreibt im Böhmen des 14. Jh., er richtet sich an seine Amtsbrüder, die Kleriker, die vom L. nur soviel wissen, dass sie eine l. Messe lesen können, d.h. aus dem Missale ablesen; sie haben keine gymnasiale Ausbildung gehabt, haben keine Wörterbücher gehabt, Grammatiken weiß ich nicht; sicher haben sie keinen Atlas gehabt (hallo Geograph, beachte es!), auch gar keine Möglichkeit, die Richtigkeit von irgendwie gehörten Namen zu überprüfen.
Claret versucht, innerhalb dieses Umfeldes eine Neudimensionierung des Lateinverständnisses anzuschieben; er will nur Räume öffnen, Pflöcke einschlagen, wo einmal etwas Solides gebaut werden könnte; er führt vor, wie Verse aussehen könnten, und einige sind ihm auch gelungen.
Jetzt habe ich mich verausgabt
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lgr. P.
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