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Die meisten Redewendungen mit dem Begriff Tasche haben mit Geld zu tun. Das passt auch zur Geschichte des Wortes selbst: Man deutet als Wurzel das lat. Verb taxare (abschätzen; daher auch Taxi und taxieren), das sich zu volkslat. tasca (aufgetragenes Pensum) weiterentwickelt hat. Zu diesem tasca gehören auch das engl. task und das franz. tâche (beide mit der Bedeutung Aufgabe). Aus der auferlegten Tagesaufgabe des Tagelöhners erwuchs die Bedeutung Tageslohn, die schließlich auf den Beutel übertragen wurde, in dem er heimgetragen wurde. In diesem Sinne hat das seit dem 9. Jahrhundert nachweisbare Lehnwort den ganzen deutschen Sprachraum erobert. Der später aufgekommene, in den Kleidern eingenähte Tragbeutel heißt bis heute in der Umgangssprache Sack. Dasjenige, was man in der Tasche hat, gilt als verfügbarer Besitz.
Die Redewendung, die sich auf die Geldtasche bezieht, ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts nachweisbar Q
und 1864 literarisch belegt bei Wilhelm Raabe: "Bis der Alte starb, lag er dem auf der Tasche; und alle Versuche, die Theodor und ich machten, dem Jungen wieder zu einer nützlichen Existenz zu verhelfen, schlugen fehl"
Man vermutet, dass sich die Redewendung auf die Tageslöhne bezieht, die einfache Arbeiter früher oft in kleinen Beuteln nach Hause trugen. Der gesamte Lohn steckte also in dieser Tasche. Wenn nun jemand auf Kosten des Tagelöhners lebte, lag er ihm auf der Tasche.
Medicus domesticus hat geschrieben:Und könntest du deine Doppelanfrage selbst löschen, Brakbekl?
Laudandus es, quod oboediens es.Odinus Thorus hat geschrieben:feci!
medicus hat geschrieben:Laudandus es, quod oboediens es.Odinus Thorus hat geschrieben:feci!
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