Für die Römer schien es ebenso logisch, dass das Wort für Frau feminin ist, und zugleich auch, dass alle Baumnamen weiblich sind, etwa pinus f. - die Fichte. Der Gedanke dahinter ist, dass in jedem Baum ein Naturgeist, nämlich eine Baumnymphe wohnte, die dem Baum seine Lebenskraft gab. Die Römer stellten sich diese Geschöpfe als junge Frauen vor.
Quelle: https://learnattack.de/latein/genus
Mal angenommen, es wohnt wirklich in jedem Baum eine Nymphe, was hat das aber damit zu tun, dass das Geschlecht des Baumes weiblich ist? Im Templum wohnt auch ein Gott, und der ist nicht männlich, zumindest nicht im Lateinischen. Avis wohnt im Nidus.... Ausserdem, wenn der Baum jetzt männlich wäre, könnte sie doch auch drin wohnen, oder?
Was ich sagen will, das Zitierte klingt alles sehr nett, ist aber mehr mythologische Phantasie, als Sprachwissenschaft. Es überliefert sich gut, klingt logisch und erregt, besonders in aufgeklärter Zeit, wo Erklärungen alles erklären, leicht widerspruchsfreie Zustimmung. Weil, wenn überhaupt Nympfe, dann erst sekundär. Irgendwelche Dichtung bringt doch nur Argumente a posteriori.